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Motörhead: Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD - Doppel-LP (Review)

Artist:

Motörhead

Motörhead: Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD - Doppel-LP
Album:

Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD - Doppel-LP

Medium: Do-LP
Stil:

Hardrock, Metal

Label: BMG
Spieldauer: 79:26
Erschienen: 29.10.2021
Website: [Link]

„ACHTUNG! MOTÖRHEAD kann das Gehör deines Nachbarn schwerwiegend schädigen.“ (Viersprachiger Aufdruck auf der Rückseite von „Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD“)

MOTRÖRHEAD-Fans und Lemmy-Verehrer der besonders harten Töne – Aufgepasst! Hier kommt das Doppel-Album, das ihr euch schon immer gewünscht habt, aber nach dem Tod eurer Ikone nie einzufordern wagtet: „Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD“!

Innerhalb ihres gut 40-jährigen Bestehens veröffentlichten MOTÖRHEAD unter Federführung ihres 2015 verstorbenen singenden Bassisten Lemmy Kilmister insgesamt 22 Studioalben und begeisterten so etwa alle Freunde der harten Klänge, von Rock bis Metal, Indie-Alternative bis Punk, selbst Prog bis Stoner. Irgendwie konnte man sich im Grunde immer auf MOTÖRHEAD einigen.
Nun also gibt’s die geballte Ladung für alle, denen speziell die knallharte Seite der britischen Mannen um den 1945 als Ian Fraser Kilmister geborenen Musiker, der bereits seine ersten Erfolge mit HAWKWIND feierte, bevor er motörköpfig zum Heiligen Gral der harten Rockmusik wurde und sein Tod zugleich das musikalische Sterben seiner Band bedeutete.

Was kann man sich also Besseres für die Eröffnung solch einer Lauter-Härter-Krachiger-Zusammenstellung, die als Untertitel den Hinweis trägt, dass hier die lautesten MH-Songs aller Zeiten zu hören sind, vorstellen als das einleitende Trommelfeuerwerk von „Overkill“.

Allerdings bleiben sich bei der knallharten Zusammenstellung der lautesten Kracher die britischen Hardrocker nicht durchgängig treu, denn mit „1916“ schmuggelt sich auf der LP-C-Seite auch die todtraurige Antikriegs-Ballade des gleichnamigen sechsten MH-Albums aus dem Jahr 1991, die wirklich eine völlig andere, aber nicht umso weniger bewegende MOTÖRHEAD-Seite präsentiert, mit ein, über das Lemmy ausgiebig seiner Andersartigkeit wegen sprach: „Ein Stück über den 1. Weltkrieg, das sich sehr von allen anderen Stücken unterscheidet: Nicht schnell, keine Gitarren… Nur eine Orgel, etwas Schlagzeug und meine Stimme natürlich. Dadurch kommt auch eine unheimlich bedrückende Atmosphäre zustande. Im Text geht es um die sinnlose Opferung von Menschenleben, um die Verschwendung von Geld, um die Vergeudung von Zeit und so weiter – und wofür? Im Prinzip für gar nichts! Wenn du tot bist, hast du nichts davon. Und wenn du das alles überlebst, wirst du feststellen, dass du als armer Schlucker nur deine Zeit für andere verschwendet hast. Darum schrieb ich den Song, zu dem ich von einem Dokumentarfilm über den 1. Weltkrieg inspiriert worden war, als Antikriegssong. Ich schrieb ihn aus der Perspektive eines Gefallenen, der das Elend und Sterben um sich herum reportiert.“

Wohl gerade weil MOTÖRHEAD die Antikriegs-Problematik – Schließlich war Lemmy fasziniert von Militärgeschichte und beschäftigte sich sehr intensiv damit! – auch in einer Vielzahl ihrer anderen Songs immer wieder eine wichtige Rolle spielt, brachte es wohl auch diese spärlich instrumentierte und gerade dadurch schwer beeindruckende und sehr emotionale Ballade auf das Doppel-Album, das von seinem Titel her etwas anderes verspricht.
Eine gute Entscheidung. Denn gerade dieser Song bestätigt nicht nur die Ausnahme von der Regel, sondern gehört eindeutig mit zu den wichtigsten im Schaffen von MOTÖRHEAD, wie natürlich auch der gleichnamige, der Band ihren Namen verleihende und die Doppel-LP abschließende Song „Motörhead", der eigentlich noch für HAWKWIND gedacht war und den Lemmy als Feuerwerk auf das eröffnete, was später den legendären Status der 1975 in London gegründeten rasenden Metallisten ausmachen sollte.

Ansonsten fehlen aber selbstverständlich auch die 'echten Kracher' von „Ace Of Spades“ bis „Iron Fist“, „Killed By Death“, „Dancing On Your Grave“ und so weiter und so fort nicht!

Leider ist recht auffällig, dass man – warum auch immer – bei der zwar klugen Auswahl der Songs vergaß, einige der frühen Aufnahmen nachträglich noch sorgfältiger zu mastern. Denn gerade wenn man auf den glücklichen Umstand zurückgreifen kann, die MOTÖRHEAD-Stücke als geballte Ladung auf schwarzem Vinyl zu bannen, wäre es nicht schlecht gewesen, einigen dieser so hart rockenden Nummern endlich auch klarere Höhen und deutlich bessere Stereo-Effekte – sprich Kanaltrennungen – zu verpassen. Dieses Verpassen wurde leider auf „Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD“ verpasst.

FAZIT: Es ist tatsächlich so weit! Mit „Everything Louder Forever – The Very Best Of MOTÖRHEAD“ erscheint tatsächlich die erste vinyle „Best Of“-Zusammenstellung von MOTÖRHEAD überhaupt. Ja, tatsächlich – in den 40 Jahren und 22 Alben ihres Bestehens gab es noch nie eine von der Band offiziell autorisierte Zusammenstellung ihrer Songs. Nun also ist es, sechs Jahre nach dem Tod ihres Frontmannes LEMMY KILMISTER, an der Zeit, dies nachzuholen, da Neues ohne den singenden Bassisten ja bekanntlich nicht mehr zu erwarten ist. Klug gewählt, dass auf der Doppel-LP und den anderen Formaten die härtesten MOTÖRHEAD-Songs aller Zeiten präsentiert werden. Denn genau die machten MOTÖRHEAD ja auch aus. Und sogar eine ganz spezielle, trotzdem richtungsweisende Ballade wurde wider dem Album-Titel auch noch 'eingeschmuggelt'.

PS: Hier noch die komplette Trackliste von MOTÖRHEADs 4-LP- bzw. Doppel-CD-Ausgabe zu „Everything Louder Forever“:
1. Overkill
2. We Are MOTÖRHEAD
3. Snaggletooth
4. Rock It
5. Orgasmatron
6. Brotherhood Of Man
7. In The Name Of Tragedy
8. Bomber
9. Sacrifice
10. The Thousand Names Of God
11. Love For Sale
12. Killed By Death
13. I’m So Bad (Baby I Don’t Care)
14. Smiling Like A Killer
15. Sharpshooter
16. Queen Of The Damned
17. Keys To The Kingdom
18. Cradle To The Grave
19. Lost Johnny
20.The Game
21. Ace Of Spades
22. Burner
23. Stone Dead Forever
24. Bad Woman
25. Just Cos You Got The Power
26. Stay Out Of Jail
27. No Class
28. I Am The Sword
29. The Chase Is Better Than The Catch
30. God Save The Queen
31. R.A.M.O.N.E.S.
32. Iron Fist
33. Rock Out
34. Dirty Love
35. Shine
36. Overnight Sensation
37. On Your Feet Or On Your Knees
38. I Ain’t No Nice Guy
39. Sucker
40. 1916
41. Choking On Your Screams
42. MOTÖRHEAD

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3498x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (19:38):
  • Overkill (5:12)
  • We Are Motörhead (2:21)
  • Snaggletooth (3:49)
  • Rock It (3:55)
  • Iron Fist (2:55)
  • R.A.M.O.N.E.S. (1:26)
  • Seite B (21:30):
  • Orgasmatron (5:27)
  • Burner (2:52)
  • In The Name Of Tragedy (3:03)
  • Cradle To The Grave (4:05)
  • On Your Feet Or On Your Knees (2:33)
  • The Game (3:30)
  • Seite C (19:41):
  • Bomber (3:43)
  • 1916 (3:44)
  • Killed By Death (4:42)
  • Just 'Cos You Got The Power (7:30)
  • Seite D (18:37):
  • Ace Of Spades (2:49)
  • Rock Out (2:10)
  • I Am The Sword (4:28)
  • God Save The Queen (3:19)
  • Queen Of The Damned (2:41)
  • Motörhead (3:10)

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